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November 9, 2025
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Leichtigkeit und Kritik

Wenn Du Dir Satiresendungen ansiehst, wie die „Heute-Show“ oder „extra3“ – um nur zwei zu nennen, so machst Du das vermutlich, um Dich zu amüsieren, um einfach mal abzuschalten oder Spaß bzw. eine halbe Stunde oder Stunde eine unbeschwerte Zeit zu haben.

In der Regel lachst Du über die Witze und die Satire, mit der die Macher der Show bewusst auf Missstände z.B. im Staat aufmerksam machen. Sie nutzen das Mittel von Humor und Satire – eine Form von Übertreibung, so dass im anderen Extrem etwas, was kritikwürdig ist – im negativen Sinn -sehr lustig und amüsant rüberkommt. Diese Form von Kritik ist sehr humorvoll und teilweise auch liebevoll angebracht und entsteht durch Ironie, Übertreibung, Spott an anderen Personen, Ereignissen und Zuständen, aber auch mit scharfem Witz und Verstand.

Ein Beispiel für satirische Kritik mit Leichtigkeit ist – wie schon oben erwähnt, „Die Heute-Show“:

Oliver Welke als Moderator nimmt die Bürokratie in Deutschland aufs Korn und schildert, wie für einen einfachen Antrag auf einen neuen Personalausweis endlose Formulare auszufüllen sind und man mehr Papierkram bewältigen muss als für einen Hausbau.

Dabei überzeichnet er die Situation humorvoll, etwa indem er scherzt, dass für jedes Formular ein weiteres Formular notwendig sei – „und für das Formular, mit dem Sie bestätigen, dass Sie das richtige Formular bekommen haben, brauchen Sie nochmal drei Unterschriften: vom Amtstierarzt, dem Schornsteinfeger und Ihrer Oma“.

Das Publikum lacht, erkennt aber gleichzeitig die reale Problematik der Überbürokratisierung. So wird auf unterhaltsame Weise Kritik geäußert und ein Nachdenken über mögliche Verbesserungen angestoßen.

Ihr seht, manchmal brauchen wir diese Übertreibungen, um auf eine nette, aber bestimmte Art und Weise auf Missstände aufmerksam zu machen, weil das Mittel der „einfachen Anmerkung“ oder „normalen Kommunikation“ nicht mehr greift.

Wie hängt das jetzt mit Leichtigkeit zusammen? Zwischen Leichtigkeit und Kritik bzw. Satire besteht ein wirklich spannender Zusammenhang, denn Kritik muss nicht zwangsläufig schwerfällig und /oder damit oftmals destruktiv sein. Im Gegenteil: Eine mit Leichtigkeit und Humor vorgetragene Kritik (Übertreibung) ist oftmals viel wirkungsvoller und nachhaltiger.

Ihr könnt das bei jedem Vortrag bei Workshops und Seminaren sehen – wenn der Vortragende in einem lockeren Ton und mit einer Prise Humor vorträgt, hat er / sie nicht nur die Aufmerksamkeit der Audienz, sondern es wird automatisch die Abwehrhaltung der zu kritisierenden Umstände, Herausforderungen und der Personen gesenkt. Das wiederrum erhöht die Bereitschaft überhaupt zuzuhören, die Kritik anzunehmen und das Wichtigste: darüber nachzudenken!

In der Literatur, im Kabarett oder in der Satire wird dieser Ansatz besonders deutlich. Hier werden Gesellschaftliche Missstände mit einer Leichtigkeit angesprochen, die zum Nachdenken anregt, ohne dabei zu verletzen und jemanden persönlich anzugreifen bzw. persönlich zu werden. Leichtigkeit dient hier als Stilmittel, um Kritik zugänglicher und akzeptabler zu machen.

Leichtigkeit setzt andererseits die Fähigkeit voraus, sich so zu nehmen, wie man ist, sich selbst nicht so ernst zu nehmen, die eigenen Fehler und Schwächen zu kennen sowie die Befähigung der Selbstkritik. Diese Form der Selbstkritik ermöglicht einen spielerischen und viel wichtiger, einen entspannteren Umgang mit sich selbst, dem Leben, den Mitmenschen und den Herausforderungen, die das Leben so mit sich bringt. Somit wird die Grundlage für echte Leichtigkeit geschaffen.

Leichtigkeit und Kritik stehen folglich in einer wechselseitigen Beziehung und können sich gegenseitig ergänzen bzw. bereichern. Eine Kritische Haltung, gepaart mit Leichtigkeit und Humor, hilft dabei Veränderungen anzustoßen, ohne zu überfordern. Im Gegensatz dazu verleiht konstruktive Kritik der Leichtigkeit Tiefe und Substanz, so dass diese nicht ins Oberflächliche oder gar ins Belanglose abdriftet.

Zusammengefasst ist festzuhalten, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen Leichtigkeit und Kritik besteht, der auf dem ersten Blick nicht sofort sichtbar ist. Beide sind keine Gegensätze, sondern können sich gegenseitig stärken, denn: Leichtigkeit macht Kritik annehmbarer und Kritik verleiht Leichtigkeit Tiefe!

Die Balance zwischen beiden ist vor allem in der Kommunikation, im künstlerischen Schaffen und im persönlichen Miteinander von großer Bedeutung und ein guter Nährboden für lösungsorientiertes Denken und gelingende Kommunikation.

Mein Podcast: Schwarzbrot & Kamille
Der Blogartikel ist ein Auszug aus meiner Podcastfolge, die du dir hier direkt anhören kannst:
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